Workshop: Theorien und Praktiken des Berührens in der Gegenwartskultur: 22./23. Juli 2017

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Klaus Friese, Wikimedia Commons

Beginn: Samstag, 22. Juli 2017, 14 Uhr; Ende: Sonntag: 23. Juli 2017, 12.45 Uhr.

Veranstaltungsort: E-Werk, Erlangen, Seminarraum.

Debatten um das Verhältnis der Sinne durchziehen die Geistes- und Kulturgeschichte. Immer wieder werden dabei ‚Fernsinne‘, wie das Sehen, gegen ‚Nahsinne‘, wie das Tasten, ausgespielt. Eine Auseinandersetzung mit dem Tastsinn, den Aristoteles als komplexen, die anderen Sinne umfassenden ‚Gemeinsinn‘ gefasst hat, scheint gegenwärtig wieder Konjunktur zu haben. Die zunehmende Digitalisierung führt zu Neujustierungen von Nähe-Distanz-Verhältnissen und zu neuen Berührungskonstellationen zwischen Menschen und Dingen; zugleich lassen sich sowohl in der Alltagskultur als auch in der Kunst (Flucht-)Bewegungen ins Analoge feststellen, die wiederum häufig ein enger Bezug an taktile Praktiken und haptische Erfahrungen auszeichnet. Für beide Komplexe ruft die Frage nach dem Taktilen nicht nur die aktive Seite des Berührens auf, sondern auch die passive, pathische des Affiziert- und Berührtwerdens.

Vor diesem doppelten Hintergrund – einer Kultur- und Philosophiegeschichte der Sinne und gegenwärtiger medien- und kulturtechnischen Bewegungen – sind in jüngerer Zeit einige philosophische und kulturtheoretische Studien um das Berühren erschienen, die Überlegungen zu Taktilität unter anderem mit Fragen nach dem Verhältnis von Fremdem und Eigenem, nach dem Politischen und Sozialen sowie nach Konstruktionen des Humanen verbinden. Eine Auswahl dieser Texte soll in dem Workshop gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden.

Programm Workshop

Begleitend zum Workshop findet am Samstag ein öffentlicher Abendvortrag in Kooperation mit dem E-Werk statt. Um 18 Uhr werden der Literaturwissenschaftler Sebastian Haselbeck und der Kunsthistoriker Sasha Rossman von der Universität Berkeley in der Kellerbühne zum Thema „Demokratische Haaransätze. Zur politischen Ikonographie von Haaren –  Marie Antoinette bis Donald Trump“ sprechen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion mit den Referenten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Eine Veranstaltung des Netzwerks ‚Berühren – literarische, politische und mediale Figurationen‘ in Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für Literatur und Kultur der Gegenwart der FAU Erlangen-Nürnberg und dem Erlanger E-Werk.

Kontakt und Anmeldung: Dr. Sandra Fluhrer, Lehrstuhl für Komparatistik, sandra.fluhrer@fau.de